KfW-Studie: Frauen bei Existenzgründungen unterrepräsentiert
16. November 2022
In Deutschland hat die Gründungstätigkeit in den vergangenen 20 Jahren an Fahrt verloren. Um wieder eine höhere Dynamik zu erreichen, spielen Frauen eine wichtige Rolle – denn sie sind bei Gründungen strukturell unterrepräsentiert: Im langjährigen Durchschnitt nur 39 % Gründerinnen bei Existenzgründungen insgesamt und sogar nur 19 % bei innovativen, wachstumsorientierten Startups. KfW Research hat sich in einer neuen Studie detailliert mit den Herausforderungen für „Female Entrepreneurship“ in Deutschland befasst.
Es zeigt sich, dass zentrale Hürden für die Gründungstätigkeit von Frauen kulturell und gesellschaftlich bedingt sind. Aber auch die Finanzierung spielt eine wichtige Rolle. Viele Gründungspläne von Frauen wie auch von Männern bleiben mangels Finanzierung unverwirklicht. Speziell der Zugang zu Wagniskapital (Venture Capital, VC) ist für Gründerinnen aber deutlich schwieriger als für Gründer. Frauengeführte innovative, wachstumsorientierte Startups erhalten im Durchschnitt seltener VC und wenn dann niedrigere Summen.
Mit 83 % entfällt die überwiegende Mehrheit der VC-Deals in Deutschland auf rein männlich besetzte Gründungsteams, 11 % auf gemischte Teams und nur 5 % auf rein weichliche Gründerinnenteams. An dieser Verteilung hat sich in den letzten 5 Jahren nahezu nichts verändert. Dagegen hat sich der Geschlechterunterschied beim Dealvolumen sogar erhöht. Von jedem Euro VC-Investitionen in Deutschland im Jahr 2021 entfielen 91 Cent auf rein männliche Gründerteams, 7 Cent auf gemischte Teams und lediglich 2 Cent auf rein frauengeführte Startups.
Quelle: KfW Research
Foto: lil artsy/pexels.com