EY: Volumen der Startup-Deals steigt wieder

2. August 2024

Gute Nachrichten aus dem Startup-Ökosystem in Deutschland: Das Deal-Volumen steigt wieder. Der Gesamtwert der Risikokapitalinvestitionen in Jungunternehmen wuchs im ersten Halbjahr 2024 gegenüber der Vorjahresperiode um 363 Millionen Euro (zwölf Prozent) auf gut 3,4 Milliarden Euro. Zeichen einer Trendwende, nachdem die Investitionen in Startups in den beiden ersten Halbjahren 2022 und 2023 deutlich gesunken waren. Das zeigt das Startup-Barometer der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young).

Ebenfalls erfreulich: Die aktuelle Summe stellt den dritthöchsten Wert für ein erstes Halbjahr seit 2015 dar. Doch es gibt mit Blick auf die Zahl der Deals auch einen Dämpfer: Deutschlandweit sanken die Finanzierungsrunden in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 erneut deutlich – gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 87 Abschlüsse auf 367 Deals (minus 19 Prozent).

Vor allem die abnehmende Anzahl kleiner Finanzierungsrunden ist auffällig: Die Zahl der Deals mit einem Wert von weniger als fünf Millionen Euro sank im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 von 297 auf 200 – ein Minus von 33 Prozent. Auch Abschlüsse im Volumen zwischen fünf und unter zehn Millionen Euro gingen zurück: von 45 im ersten Halbjahr 2023 auf 41 in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres. Die Zahl der großen Deals zwischen 50 und 100 Millionen Euro (sechs im ersten Halbjahr 2023, neun im ersten Halbjahr 2024) und von Abschlüssen im Wert von mehr als 100 Millionen Euro (fünf im ersten Halbjahr 2023, sieben im ersten Halbjahr 2024) stieg dagegen leicht an.

Die Studie basiert auf einer Analyse der Investitionen in deutsche Startups. Als Startups werden dabei grundsätzlich Unternehmen gewertet, die nicht älter als zehn Jahre sind.

Hauptstadt bleibt Hotspot – aber die Konkurrenz holt auf
Zwar war Berlin auch im ersten Halbjahr 2024 wieder der Hotspot der deutschen Startup-Szene, in die mit 1,1 Milliarden Euro das meiste Kapital floss. Der Marktanteil fiel dabei allerdings von 47 auf nur noch 31 Prozent. Jungunternehmen aus Nordrhein-Westfalen (NRW) sprangen dagegen auf Rang zwei. Sie erhielten in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 822 Millionen Euro – deutliche 653 Millionen Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Ihren Marktanteil steigerten sie damit von sechs auf 24 Prozent. Platz drei belegen bayerische Startups, die einen Kapitalzufluss von 577 Millionen Euro verzeichnen (minus 33 Prozent).

Deutlicher Investitionsboost für Software-Startups
Sammelten Jungunternehmen aus dem Bereich E-Commerce im ersten Halbjahr 2023 noch 395 Millionen Euro ein, waren es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nur noch 233 Millionen Euro (minus 41 Prozent). Startups aus dem Bereich Software & Analytics haben hingegen mit Abstand am meisten Investitionskapital im ersten Halbjahr dieses Jahres erhalten: 1,1 Milliarden Euro und damit 334 Millionen Euro mehr (plus 45 Prozent) als in der Vorjahresperiode.

Noch deutlicher war der Kapitalanstieg im Bereich Hardware, hier flossen insgesamt 435 Millionen Euro Investitionskapital (plus 257 Prozent). Federn ließen dagegen Jungunternehmen aus dem Bereich Energy auf Rang drei: 349 Millionen Euro – 328 Millionen weniger (minus 48 Prozent) als im Vorjahreszeitraum.

Quelle: EY
Foto: Prostock-studio/stock.adobe.com

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